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1309. Dezember 8. Breslau in der Stube des Abtes (Philipp vom Sandstift).

fer. II p. b. Nicol.

Konrad, Dr. decr., Kanonikus und Breslau er Offizial, bekennt, dass vor ihm Herr Helwig von Mulheym, Breslauer Bürger, von Herrn Philipp, Abt des Marienklosters bei Breslau (Sandstift), mit Einwilligung des Konvents 5 M. königliche Groschen, zu zahlen von der villa sanctuariorum des Klosters (wie aus der Ueberschrift der Vorlage erhellt Schwentnig b. Breslau) für 30 M. gekauft, und dass genannter Helwig darauf diesem Kloster diese 5 M. (Zins) unter der Bedingung geschenkt hat, dass der Abt an jedem der 4 Marientage 1 M. dem Prior und Konvent und den kranken Brüdern 1 Vierdung zur Refektion oder Pietanz gäbe. Nach dem Tode Helwigs aber sollen zur Erinnerung an diesen freigebigen Wohlthäter an dessen Todestage die gesammten 5 M. Zins zur Refektion des Priors und Konvents verwendet werden.

Z.: die Herren und Brüder des Sandstiftes, Nikolaus Propst zum heil. Geist bei Breslau, Heinrich Propst, Blasius, Swatozlaus, Michahal Kustos; ferner die Bresl. Bürger Helwig v. Mollensdorff, Walther v. Pomerio, Konrad v. Lemberg und Hermann v. Mulheym; besiegelt laut Text durch den Offizial Konrad, den Abt Philipp und den Konvent.


Abschrift im Repertorium Heliae aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. im Bresl. Staatsarch. D 17. 31b. Inhaltlich in der Chronica abbatum Beatae Mariae Virginis in Arena aus der ersten Hälfte des 15. Jahrh., abgedr. bei Stenzel Script, rer. Siles. II, 182.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.